Ein Biersommelier sollte niemals schlecht über ein Bier sprechen. Bier ist in Deutschland ein echtes Kulturgut mit langer Tradition und auch ein industriell hegestelltes Bier hat seine Berechtigung. Es ist auch eine Kunst bei schwankenden Rohstoffqualitäten und wechselnden Einflüssen ein immer nahezu gleichbleibendes Produkt herzustellen. Handwerklich hergestellte Biere oder Craftbiere sind facettenreich und teilweise herausfordernd – und darum auch nicht jedermanns Sache. Das sollte auch der Bier-Sommelier anerkennen können. Die „Arroganz des vermeintlich Wissenden“, bei Nerds und anderen Fachleuten gerne ausgelebt, sollte sich der Biersommelier also sparen!
Aber was ist eigentlich ein Biersommelier?

Die Herkunft des Sommeliers
Ein Sommelier ist im klassischen Sinne ein Weinkellner oder Weinfachmann in der Gastronomie. Seine Aufgabe? Die Gäste bei der Auswahl von Weinen zu beraten, passende Weine zu Speisen zu empfehlen und oft auch die Pflege des Weinkellers zu übernehmen. Ein echter Genussprofi! Und das nicht nur bei Wein – heutzutage gibt’s sogar Sommeliers für Wasser, Bier, Käse oder sogar Brot. Aber am bekanntesten bleibt natürlich der Weinsommelier.
Der Ursprung des Begriffs liegt tatsächlich im französischen Sprachraum, und zwar im Mittelalter. Damals war ein „Sommelier“ (vom altfranzösischen „sommerier“ = der Lasttierführer) jemand, der für das Gepäck und die Vorräte, also auch für die Getränke, einer adeligen Familie verantwortlich war. Im Laufe der Zeit hat sich der Fokus auf die edlen Tropfen verschoben – und der Sommelier wurde zum Weinexperten der feinen Gesellschaft.
Was ist ein Biersommelier?
Ein Biersommelier ist ein speziell ausgebildeter Bierexperte, der Bier nicht einfach nur serviert, sondern mit Leidenschaft und Fachwissen die ganze Welt des Bieres präsentiert. Er oder sie kennt sich bestens mit den verschiedenen Bierstilen, Zutaten, Brauprozessen und natürlich auch mit Food-Pairing aus. Der Biersommelier berät Gäste in Restaurants, arbeitet bei Brauereien, in der Gastronomie, im Bierhandel oder veranstaltet Verkostungen und Seminare. Sein Ziel: Menschen für die Vielseitigkeit und Qualität von Bier zu begeistern. Und Hand aufs Herz: Ein guter Biersommelier bringt auch die Geschichten rund ums Bier richtig unterhaltsam rüber – Fachwissen mit Schaumkrone sozusagen!
Wie wird man Biersommelier? Wer Biersommelier werden will, braucht vor allem Leidenschaft für Bier – und ein bisschen Wissensdurst (im besten Sinne!). Die Ausbildung ist keine staatlich geschützte Ausbildung, aber sie ist sehr anerkannt und wird angeboten von der international renommierten Doemens Akademie.

Die Ausbildung dauert in der Regel mehrere Wochen. Inhalte sind:
Bierstile, Rohstoffe, Brauprozesse
Sensorik (also wie man Bier verkostet und beschreibt)
Kombinieren von Bier & Speisen (Food Pairing)
Präsentation und Beratung
Bierkultur & Geschichte
Am Ende steht eine Prüfung (theoretisch und praktisch) – mit Blindverkostungen, Präsentationen und Fachgesprächen. Wer besteht, darf sich offiziell „Diplom-Biersommelier“ oder „Bier-Sommelière“ nennen.
Trink das Bier, was Dir schmeckt! Und wenn Du (noch) kein Bier magst, hast Du vielleicht noch nicht das richtige probiert – und dabei kann Dir vielleicht ein Biersommelier helfen!
Und nicht vergessen: „Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps!“
Aber über schnaps.de reden wir an anderer Stelle!